Aus dem Netzwerk | Projekt OptiCIRS | Feedback für mehr Patient:innensicherheit

Ein altes Telefon auf einem Bett und der Höhrer liegt neben dran

Patientenfeedback für mehr Sicherheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert, dass Patient:innen stärker gehört werden, um die Versorgung und Behandlungsqualität zu verbessern. Dies ist Teil des WHO Globalen Aktionsplans 2021-2030.

 

„OptiCIRS”-Projekt*: Zum Wohle von Patient:innen
Das gemeinwohlorientierte Projekt OptiCIRS* richtet sich an Menschen mit Long Covid und Post-Covid-Erfahrungen. Es wurde von unserem Digitalethik-Absolventen Hardy Müller (Beauftragter für Patientensicherheit bei der TK) mit initiiert und verfolgt das Motto: „Patienten-Feedback für Patientensicherheit“. Damit realisiert es Punkt 4 des Aktionsplans der WHO: „Einbeziehung von Patientinnen und Patienten und deren Familien“, indem es die Möglichkeit schafft, deren Behandlungserfahrungen zu teilen. Für die Betroffenen, aber auch für den fachlichen Austausch von Behandelnden hat das Projekt eine innovative Plattform entwickelt. Diese geht folgendermaßen vor:

 

  1. Feedback und persönliche Erfahrungen sammeln, die dann von einem Expertenteam ausgewertet werden. Die Ergebnisse und Kommentare werden auf der Plattform veröffentlicht.
  2. Die Erfahrungen der Patienten sind eine wichtige neue Quelle, um zu lernen und Risiken zu verringern. Das Projekt konzentriert sich darauf, von diesen Erfahrungen zu lernen. Mit diesem Wissen können zukünftige Probleme reduziert und die Sicherheit für die Patient:innen und das Behandlungsteam verbessert werden.
  3. Es ist erstmalig möglich, Erfahrungen telefonisch direkt mitzuteilen. Dadurch wird der Austausch für alle Interessierten jederzeit möglich, gerade für Betroffene von Long-Covid. Zudem werden moderne Technologien wie ChatBots und künstliche Intelligenz berücksichtigt und Empfehlungen für den zukünftigen Betrieb erarbeitet.
  4. Neben der Möglichkeit eines Fallberichts wird auch eine Hotline für Behandlungsteams angeboten, in der sie nach kritischen Ereignissen vertrauensvoll beraten und unterstützt werden. Denn auch Behandelnde können „Opfer“ werden (sog. second victims) und deshalb ist dies ein wichtiger innovativer Teil des Projektes.
  5. Im Rahmen des Projekts werden Ratschläge erarbeitet, wie Berichte von Patient:innen und deren Angehörigen angenommen, dokumentiert und analysiert werden sollen. Dadurch wird sichergestellt, dass diese wichtigen Feedbacks zukünftig zusammen mit anderen Datenquellen ausgewertet werden können und somit die Stimmen der Patientinnen und Patienten berücksichtigt werden.
„Patienten-Feedback für Patientensicherheit“
Das Projekt läuft bis 02/2024 und ist eine Initiative der gemeinnützigen Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit und der Techniker Krankenkasse. Es wird durch das BMG gefördert. Weitere Projektpartner sind Inworks GmbH, PSU-Akut und eBuero.
Weitere Informationen:
*OptiCIRS“: Optimierung und Evaluation von CIRS (critical incidents reporting system) – Standards zur Förderung der Interoperabilität von Meldungen aus verschiedenen Meldekreisen.