Den Tod gut im Leben verorten | Freiburger Philosophicum | 19. Juli 2023

Verwelkte Blumen
Erinnerung an unseren Umgang mit der Sterblichkeit

Dass wir als Menschen alle sterblich sind, ist keine neue Erkenntnis. So denkt die antike Lebenskunst, die Ars vivendi, immer die Ars moriendi mit, und vom Mittelalter bis zum Barock sind sowohl Carpe diem, die Lust an der diesseitigen Fülle, als auch Memento mori, das Erinnern der Sterblichkeit, also der Tod essentielle Bestandteile des guten Lebens.

Der Tod als Tabu in der Moderne

Anders in der Moderne: Das Verhältnis unserer postaufgeklärten Gesellschaft zum Tod ist wesentlich charakterisiert durch dessen Tabuisierung, insbesondere der Verdrängung der eigenen Endlichkeit. Dafür zahlen wir einen hohen Preis, denn der Tod kann ein steter Quell von Ängsten oder ein großer Lehrmeister sein. Geben wir ihm in unserer Gesellschaft wieder einen guten Ort, lernen wir nicht nur, besser zu sterben, sondern zugleich wieder tiefer und bewusster miteinander zu leben. 

Was braucht es für einen gelingenden Umgang mit dem Sterben?

Wie eine ermutigende Versöhnung der Polarität von Leben und Sterben, eine den Tod liebevoll-annehmende Lebensgestaltung und ein sinnlich-kreativer Umgang mit dem Sterben gelingen kann, möchte der Vortrag nach einführenden thanatophilosophischen Betrachtungen exemplarisch an aktuellen, teils internationalen Bewegungen und Projekten veranschaulichen. Im Anschluss ist Raum, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Elsa Romfeld, Medizinphilosophin und philosophische Anthropologin, hat u. a. Philosophie, Germanistik und Psychologie in Braunschweig und Konstanz studiert. Zunächst angestellt am Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Bamberg, ist sie seit 2008 Akademische Mitarbeiterin im Fachgebiet Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universitätsmedizin Mannheim, dort auch Mitglied des Klinischen Ethik-Komitees und der Ethikkommission. Zudem ist sie die Initiatorin vom Café SensenMAnn – Mannheims erstes und einziges Death Café sowie Lebens- und Sterbebegleiterin. 

 

Die Veranstaltung wird sich in ca. 45 Minuten Input gliedern und möchte anschließend gezielt den Raum schaffen, in eine (interprofessionelle) Diskussion einzusteigen.

Wir freuen uns auf den Abend und eine anregende Diskussion.

Eine Übersicht über die Themen und Termine des Freiburger Philosophicums finden Sie hier.

Für Wen? Für alle Interessierten.

Veranstalter? Thales-Akademie Freiburg in Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Universität Freiburg

Wann? 19.07.2023 | 18:15 Uhr – 19:45 Uhr

Wo? Universität Freiburg, Hörsaal 1009 (KG 1), eine Online-Teilnahme via Zoom ist möglich:

https://uni-freiburg.zoom.us/j/63350189218?pwd=cXBQOXI3b3Fyek8vT1ZmVEhoU3RPUT09
Meeting-ID: 633 5018 9218
Kenncode: %ghQ5Q1+b

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen erhalten Sie von Paula Linden via Mail.