Ökonomisierung der Medizin | Seminar | 11./12. April 2025

In einem immer stärkeren Ausmaß prägt die Orientierung an Kosteneffizienz und Gewinnoptimierung das Gesundheitswesen und insbesondere die klinische Realität. Die finanziellen Mittel sind begrenzt, während die Kosten für die Gesundheitsversorgung weiter steigen. Der Druck, am Krankenbett zu sparen, wenn Diagnose und Patient/in wenig profitabel erscheinen, nimmt zu. Zugleich verändern finanzielle Anreize sowie Zielvereinbarungen in Ärzteverträgen auf schleichende Weise das sensible Vertrauensverhältnis zwischen Ärzt/in und Patient/in.

Welche konkreten Auswirkungen hat ein Vergütungssystem gemäß DRG auf die unterschiedlichen Berufsgruppen im Gesundheitswesen? Wie lassen sich die begrenzten finanziellen Mittel bei der Versorgung kranker Menschen gerecht verteilen? Und vor allem: Welche Möglichkeiten hat jede/r einzelne, mit diesen Rahmenbedingungen verantwortungsvoll umzugehen?

Im ersten Seminarteil werden wir die gegenwärtige Situation analysieren und uns zentrale gesundheitsökonomische sowie ethische Grundbegriffe erarbeiten. Im zweiten Teil untersuchen wir konkrete Verteilungsfragen, auf deren Basis wir uns im dritten Teil mit Verteilungskriterien wie dem Alter, der Kosteneffektivität und Anreizsystemen auseinandersetzen. Im letzten Teil werden die Ergebnisse zusammengetragen und individuelle Handlungsspielräume für den eigenen Alltag erarbeitet.

Dozent: Prof. Dr. Markus Zimmermann studierte Theologie an den Universitäten Frankfurt am Main und Fribourg (CH), wo er promoviert wurde und habilitierte. Seit 2014 ist er Titularprofessor an der Universität Fribourg, zudem Präsident der Nationalen Ethikkommission für Humanmedizin in der Schweiz. Markus Zimmermann forscht und lehrt zur Ökonomisierung des Gesundheitswesens sowie zur Ethik des Sterbens.

 

 

Termin: 11./12. April 2025 , Freitag 16:30 – 20:30 Uhr, Samstag 08:45 – 15:30 Uhr
Ort: In Präsenz im Liefmann-Haus der Universität Freiburg (Goethestraße 33).
Kosten: 690 Euro. Wir arbeiten nicht gewinnorientiert; die Teilnahmegebühr dient der Kostendeckung.